Leserbrief; Seetaler Bote
Ein rundherum bewährtes Modell
Bausparen ist kein neues Schweizer Produkt. In vielen Ländern kennt man es schon lange. Umfragen zeigen, dass jeder zweite Schweizer von einem Eigenheim träumt. Trotzdem sind es nur 39 Prozent, die hierzulande in den eigenen vier Wänden wohnen. In Europa sind es bis zu 86 Prozent.
Das Modell des Bausparens diszipliniert die Bevölkerung auf angenehme Weise, Geld auf die Seite zu legen und das Ersparte nach einer bestimmten Zeit in das Wohneigentum zu investieren. Als praktischer Nebeneffekt ist diese Art zu sparen steuerlich begünstigt. Die Initiative «Eigene vier Wände dank Bausparen» sieht vor, dass während zehn Jahren ein Steuerpflichtiger jährlich bis zu 10‘000 Franken auf ein Bausparkonto einzahlen kann. Das macht total und maximal 100‘000 Franken; für ein junges Ehepaar, das noch vor der Familiengründung steht und doppelt verdient, könnten so in zehn Jahren 200‘000 Franken zusammen kommen. Das heisst: beim Kauf von Wohneigentum ist die Schuldenlast tiefer, weil das Eigenkapital grösser ist. Wohneigentümer sind so zudem gegen stärkere Hypothekarzinsaufschläge gewappnet.
Die meisten Haushalte mit hohem Einkommen haben bereits Wohneigentum erworben und profitieren nicht vom Bausparen, da dies nur für den erstmaligen Erwerb möglich ist. Bausparen fördert primär die Eigenverantwortung des Menschen, motiviert ihn zum nachhaltigen Sparen und ist vor allem ein sinnvolles Produkt für den breiten Mittelstand.
Felix Müri
Nationalrat, Emmenbrücke