Wasser ist die Lebensgrundlage aller Lebewesen. Der Mensch braucht zwei bis drei Liter im Tag, und auch Pflanzen und Tiere können ohne die Ressource Wasser nicht überleben. In der Schweiz und weiten Teilen Europas sind wir verwöhnt. Wir drehen den Hahn auf und sauberes Trinkwasser sprudelt heraus. In trockenen Jahren können wir auf genügend Wasserreserven zurückgreifen, um unsere Felder durch Bewässerung vor dem Vertrocknen zu schützen. Eine Einschränkung der Nutzung ist die Ausnahme. Aber wie lange noch? In der Schweiz - bekannt als Wasserschloss Europas - hatten wir bis vor einigen Tagen eine extreme Trockenheit und vor allem unüblich hohe Temperaturen. In den letzten Jahren mussten die Bauern fast jeden Sommer irgendwann um ihre Ernte bangen, weil der Regen lange ausblieb.
Wasser wird auch indirekt in Form von Lebensmitteln und Industriegütern verschoben, als so genanntes virtuelles Wasser. Für die Produktion von einem Kilogramm Kartoffeln braucht es 250 Liter virtuelles Wasser, für ein Kilo Rindfleisch über zehn Mal mehr. Viele Lebensmittel, die wir konsumieren, stammen aus Ländern mit knappen Wasserressourcen. Entsprechend ist Wasser immer häufiger auch ein Grund für Konflikte oder wird als politisches Druckmittel missbraucht. Eine fatale Entwicklung! Ausreichend, sauberes Trinkwasser ist ein genauso grundlegendes Menschenrecht, wie das Recht auf Nahrung. Der sparsame Umgang mit der Ressource Wasser ist deshalb eine der grossen Herausforderungen der Menschheit. Wir dürfen es uns nicht leisten, weiter sorglos verschwenderisch zu sein!
Felix Müri Suisse ALDE