Die Herbstsession, welche von 12. bis 30. September in Bern stattfindet, ist für mich persönlich bisher vor allem durch die zahlreichen Renovationen aufgefallen. Alles hat bereits beim Einchecken ins Hotel angefangen. Nach Jahren hat es neue Zimmer gegeben. Der alte Teppich wich einem Parkett. Die Badewanne mit Vorhang, der einem bisher nass um den Körper schlich, wurde durch eine grosse neue Dusche ersetzt. Aber auch im Parlamentsgebäude wurde einiges verbessert. Es gibt mehr Schreibflächen, Strom- und Internetanschlüsse für uns Parlamentarier, und die Fenster wurden neu und hochwertig isoliert. Dies erleichtert unsere Arbeit, welche ja vorwiegend daraus besteht, alte Gesetze zu «renovieren ». Die energetischen Massnahmen zeigen zudem beispielhaft, dass auch ohne Zwang und ohne die Initiative «Grüne Wirtschaft» Gebäude nachhaltig saniert und Investitionen getätigt werden. Am auffälligsten ist aber die erneuerte Decke in der Wandelhalle. Sie erstrahlt in neuem Glanz, obwohl die darin wandelnden Parlamentarier, Journalisten und Interessenvertreter immer noch die alten sind. Ich habe bereits in der ersten Sessionswoche drei Besuchergruppen aus Luzern durch das Bundeshaus begleitet. Es war dabei schön, anzusehen, wie die Besucher vom neu renovierten Bundeshaus schwärmten. Diese Investition hat sich daher sicher gelohnt, zumal das Bundeshaus auch unser Land repräsentiert. Nebenbei hat uns auch das Bundeshausrestaurant Galerie des Alpes mit originellen Menüs überrascht. Mit einem neuen Konzept werden gemäss Schweizer Tradition Spezialitäten aus den verschiedenen Kantonen angeboten. Diese Woche gab es natürlich bereits Luzerner Chügelipastetli. Das hat mich sehr gefreut. Dann habe ich als Präsident der nationalrätlichen Bildungskommission auch noch eine finnische Parlamentarierdelegation empfangen. Wir führten einen regen gegenseitigen Austausch über unsere Bildungssysteme. Dabei ist es für mich schon interessant, wie wir immer über unsere Bildung jammern können und gleichzeitig die Finnen, die ja in den Pisa-Studien immer top sind, so begeistert von unserem föderalistischen System und unserer Sprachenvielfalt sind. Hierbei bräuchte es in der Bildungspolitik wohl etwas weniger Renovations- und Reformeifer.